INTERVIEW: AMANDA

Die heftige Studioarbeit mit MARK FORSTER

Mit Mark Forster im Studio zu sein, ist kein Zuckerschlecken – das kennt Amanda nur zu gut. Die Berlinerin hat nämlich mit dem Musiker ihre Debütplatte „Karussell“ aufgenommen. Von ihrer gemeinsamen Studiozeit erzählte sie Interview:

„Als ich mein Album aufgenommen habe, der hat mich auch nicht alleine gelassen beim Aufnehmen. Der meinte so: ‚Ich komme mit und ich sage dir, was da richtig und was da falsch ist.‘ Und wenn ich mit Mark Forster im Studio bin, der Produzent kann fünf Mal auf Aufnahme drücken, nur fünf Mal. Und in diesen fünf Mal aufnehmen von vorne bis hinten, muss es perfekt sein. Ansonsten kommt der nächste Song und dann kann ich als Strafe erst am nächsten Tag wieder den Song einsingen. Es ist richtig heftig. Ich meinte dann auch so: ‚Warum fünf Mal?‘ Und er so: ‚Sei mal froh, weil ich mach es drei Mal.‘“

 

AMANDA hat MARK FORSTER gehasst

Die erste Begegnung von Amanda mit Mark Forster ist nicht gut gelaufen. Die Sängerin war 2014 als Background-Sängerin von Sido auf dessen Tour, auf der Forster als Special Guest auftrat. Und es hat mehrere Wochen gedauert, bis die Berlinerin mit dem Sänger warm wurde.

„Wie das so ist nach sechs Wochen: entweder man hasst sich richtig krass oder man versteht sich. Und bei uns war es zuerst Hass, also einseitig. Ich fand ihn richtig beschissen. Ich fand der war ein richtiges Opfer, weil ich den kennengelernt am ersten Abend und er hat sich mit dem Bassisten über irgendwelche Frequenzgänge und: ‚Ja, aber wenn du noch 3DB und so.‘ Und ich war so: ‚Was ist das hier für ein Nerd-Talk? Wer denkt ihr eigentlich, wer ihr seid? Seid ihr geil, oder was?‘ Und dann haben wir aber irgendwie gemerkt, sie ist ja doch nicht so kacke und er ist ja auch nicht so scheiße. Und dann waren wir Kumpels und dann haben wir lustigerweise schon 2014 auf der Tour Tracks gemacht. Die kamen aber nie raus. Die waren noch nicht so gut. (lacht) Die haben wir lieber unter Verschluss, aber vielleicht werden die irgendwann mal veröffentlicht, mal gucken.“

 

Von englischen Songs zu deutschen Texten

Amanda hat zunächst unter dem Künstlernamen She-Raw Musik gemacht – hauptsächlich auf Englisch und auch nicht besonders erfolgreich. Seit einiger Zeit ist sie nun unter ihrem richtigen Namen unterwegs und bringt ihre Songs auch auf Deutsch heraus.

„Dadurch, dass bei mir zuhause als ich aufgewachsen bin, auch nur englische Musik lief, bin ich halt auch nie so in diese deutsche Poesie, deutsche Lyrik, ich habe das nie gehört und deswegen lag das für mich immer vollkommen auf der Hand: Ich höre englische Musik, deswegen schreibe ich auch meine Texte auf Englisch. Und mich dazu entschieden, deutsche Texte zu machen, habe ich, weil ich dann irgendwann gemerkt habe, dass bei den Rap-Sachen haben voll viele Leute mir immer gesagt: ‚Oh, der Flow ist so geil.‘ Und wenn ich dann aber gesagt habe: ‚Ja, hast du aber die Punchline verstanden? Hast du den W-Vergleich gehört, den ich gerade gemacht habe?‘ Dann war jeder so: ‚Nein, weil verstehe ich ja nicht so gut!‘ Und dann habe ich mich so in meiner Rapper-Ehre gekränkt gefühlt und dachte: ‚Ich bin so lustig, das müssen die Leute jetzt auf Deutsch verstehen.‘ (lacht) Und dann habe ich auf Deutsch Musik gemacht.“

 

Ihr musikalischer Hintergrund

Amanda hat eigentlich gar keine andere Wahl gehabt, als Musikerin zu werden. Denn schon die beiden Eltern der Halb-Amerikanerin waren im Musikgeschäft und sind es auch heute noch.

„Meine Mama ist auch Sängerin, bis heute noch. Die hat immer Soul- und Funk-Sachen gesungen früher und hatte auch irgendwie mit 17 schon ihre erste eigene Band. Das heißt, ich bin schon aufgewachsen mit: Mama muss samstags zur Bandprobe oder Papa muss Freitag auflegen. Weil mein Vater war zum Beispiel DJ und war ganz oft in Clubs am Wochenende unterwegs und hat eigentlich alle Rollen übernommen, die gingen, also vom DJ bis zum Türsteher bis zum Manager, der hat irgendwie alles gemacht, was in Clubs ging. Und war halt auch einfach immer super musikalisch. Und bei uns lief immer Musik zuhause und mitgehangen, mitgefangen, ey.“

 

AMANDA verrät ihre Zukunftspläne

Vor rund einer Woche hat Amanda ihre erste eigene Solo-Tour beendet und auch ihr Debütalbum „Karussell“ ist jetzt auch schon ein paar Monate alt. Was die Rapperin für die Zukunft geplant hat, verriet uns im Interview. Sie sagte:

„Dann gehe ich Ende des Jahres noch einmal mit meinem Bruder von einer anderen Mutter, Mark Forster, auf Tour. Und danach bin ich enterbt, dann hat Mark auch gesagt, dann nimmt er mich auch nicht mehr mit, dann muss ich jetzt auch einmal selber klarkommen in der Künstlerwelt und alleine spielen. Und das ist dann der Plan. Also ab Februar/März gehe ich noch einmal mit meiner Band auf eine Tour. Da gehen wir in alle Städte, die wir jetzt quasi ausgelassen haben. Und dann zweites Album schreiben. Und den Sommer über natürlich Festival, Festival, Festival und dann hoffentlich Ende nächsten Jahres soweit schon fertig sein, dass das nächste Album rauskommen kann.“


QUELLE: FIRSTNEWS
FOTO: Amanda (Quelle: David Koenigsmann/Sony Music) 
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